Birdcam-Technik

Bau und Technik des Nistkastens

Hier näheres zu meiner aktuellsten Konstruktion. Ausser einem Wintergast hatte er leider bisher aber noch keinen Bewohner.
Der Nistkasten wurde mit einem Anbau für die Elektronik und die Seiten-Kamera ausgestattet. Damit soll man die Vögel wahlweise von der Seite filmen können und nicht wie gewohnt von oben. Oben wird noch die zweite Kamera aufgesetzt.
Wer einen Nistkasten-Bauplan benötigt kann sich hier dynamisch einen solchen erstellen lassen. Die Masse werden automatisch auf die gewünschte Option angepasst. Das Einflugloch ist der zu erwartenden oder erhofften Vogelart anzupassen.






IR-Beleuchtung: Die IR-LEDs sind für den Vogel weder sichtbar, noch zugänglich. Vor allem Meisen sind sehr einfallsreich, wenn es um Pickerei am Inventar geht ;-)
Die Beleuchtung wirkt 
indirekt. Die angestrahlte Rückwand reflektiert einen Teil des Lichtes und erhellt so den Nistkasten. Der Vogel kann nicht direkt in die LEDs schauen. Auch bei unsichtbaren IR-Licht will ich den Vögeln den direkten Blick in die IR-LEDs ersparen.
Einerseits kann das Infrarot-Licht manuell zugeschalten werden (Nachts) oder weisses Licht an düsteren Tagen um die Videoqualität zu verbessern. Weisslicht aber nur in Ausnahmefällen, um vielleicht einmal eine gute Aufnahme zu machen.
Ein- und Ausgeschalten 
wird über eine Fernbedienung, so dass man nicht an den Nistkasten ran muss. Eine fernbedienbare «Schaltzentrale» hatte ich bereits vor einiger Zeit entwickelt und aufgebaut. Diese ist sogar für vier Kanäle ausgelegt, wovon ich aber hier vorerst nur zwei benötige. Mit einer Universalfernbedienung kann ich nun bequem die Beleuchtung steuern. Als Einschalt-Kontrolle dienen zwei weitere LED im Technik-Fach.


Elektronik und Verkabelung




Kameratechnik: Für die Kameras verwende ich Miniatur-Kameras guter Qualität mit Chips von namhaften Herstellern wie Sony. Kameras mit Zeilen-Auflösungen unter 420 Zeilen liefern zu unscharfe Bilder.
Ebenso sollen die Kameras auch bei schwachem Licht noch brauchbare Bilder liefern.




In der Nacht und bei schlechten Lichtverhältnissen kann man die IR-Beleuchtung zuschalten. Allerdings hat man dann kein Farb-Bild mehr, sondern sieht schwarz /weiss.
Funk-Kameras haben meistens schlechte 
Auflösungen und sind auch sonst von minderer Qualität oder wenn nicht, dann unbezahlbar! Auch entstehen infolge der Funkübertragung schon mal Bildstörungen.
Ich verwende prinzipiell nur noch Kabel-Kameras
. Das Videosignal lässt sich auch über längere Strecken sauber übertragen. Hier sollte aber nicht gespart werden. Qualitäts-Kabel und Stecker sind angebracht. Ebenfalls sollten Stecker gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt werden. 
Die «nackten» Kamera-Module müssen in ein geeignetes Gehäuse eingebaut werden, um sie gegen 
Feuchtigkeit, Schmutz und eventuell vor Schnabel-Attacken zu schützen. 
Das Anschliessen der Cams ist eigentlich kein Problem, solange man kein Grobmotoriker ist. Auch sollte man die Kamera-Elektronik fachgerecht behandeln, d.h. sich nicht daran statisch entladen etc.

Auf Anfrage biete ich geeignete Kameras an, mit oder ohne Gehäuse. 


Damit man die Vögel nicht immer nur von oben sieht, musste eine Seiten-Kamera her. Da man nie genau weiss, wie hoch der Nestbau wird, sollte die Kamera verstellbar sein. Wenn das Nest fertig gebaut ist und der Vogel noch nicht brütet, hat man genug Zeit die Kamera auf die geeignete Höhe einzustellen. Vorzugsweise macht man das Nachts, damit der Vogel davon nichts mitbekommt.
Die Seiten-Kamera wurde im Technik-Anbau an der Seitenwand befestigt. Sie haftet magnetisch auf einer Metallplatte und lässt sich so schnell verstellen.


Seiten-Kamera an der Klappe befestigt


Blick vom Seiten-Kamera-Fach
 durch die Glasscheibe ins 
Nistkasten-Innere. Alles geschwärzt
 um Spiegelungen zu vermeiden.






Hausrotschwänze sind Nischenbrüter. Sie bevorzugen eine Nische oder Halbhöhle zum brüten. Da bei mir schon etliche Hausrotschwänze gebrütet haben, wollte ich einen speziell angepassten Nistkasten für diese Vögel anbringen. Der Nistkasten wurde straight forward gebaut, eigentlich ganz simpel.
Damit eine Halbhöhle entsteht, müssen die 
Eingänge gross genug sein und viel Licht spenden. Prinzipiell reichen zwei grosse Aussparungen nebeneinander. Die Löcher sollten aber schmal genug bleiben, damit Krähen und Elstern sich nicht an der Brut zu schaffen machen können.





Innen bleiben 14 x 14 cm für den 
Nestbau. Ein abgesetztes Eingangs-Podest bietet weitere Vorteile: Der Alt-Vogel bringt die Nässe nicht ins Nest und kann bequem die Jungvögel füttern.





Der Deckel ist 
aufklappbar und ich habe natürlich gleich auch an eine passende Öffnung für eine Kamera gedacht. 
Das Ganze kann später noch mit Lasur, Holzöl oder Wachs behandelt werden, damit es auch eine Weile hält.


Mit aufgesetzter Kamera




Dieser Kasten war das erste Jahr unbewohnt, wurde aber im zweiten Jahr belegt. Er hat sich offensichtlich sehr gut bewährt. Kurz vor dem Ausflug halten sich die Jungvögel gerne im Eingangsbereich auf, weil es im Nest schon arg eng wird und weil sie so den anfliegenden Eltern bequemer ihre Schnäbel entgegen strecken können.


Nest des Hausrotschwanzes



Im Betrieb

Das Videokabel verläuft vom Nistkasten zu meinem Arbeitsplatz, wo ich dieses für Aufnahmen an die Videokarte anschliesse. Ansonsten und damit man nicht extra den PC einschalten muss, besorgte ich mir ein kleines 7'' - Display, welches mir stets Einblick verschafft.

Später baute ich noch ein kleines Mikrofon ein. Eine kleine selbstgebaute Sound-Box ermöglicht ebenfalls einen PC-losen Betrieb. 





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