Hausrotschwanz 2014: Abflug

Die Kleinen haben sich schnell entwickelt und ihr Federkleid ist nun komplett. Auch die roten Bürzel sind schon gut erkennbar.



Zwei der Jungen sind schon etwas aktiver, halten sich gerne beim Einflugloch auf und flattern schon kräftig mit ihren Flügeln. Sie werden später als erste das Nest verlassen. Bei den anderen Drei fällt mir eines auf, welches wohl eindeutig das Nesthäckchen sein muss. Ich erkenne es an seinem Verhalten. Im Film oben sitzt es zu Beginn mittig und beobachtet seine Geschwister etwas verwundert. Als Einziges macht es immer wieder mal ein kurzes Nickerchen. Es tut sich wohl ein bisschen schwer, seine Kinderstube zu verlassen.

Die ersten Beiden haben den Kasten wohl während des Nachmittages verlassen, als ich abwesend war. Bei den anderen Drei sollte es Abend werden bis zum Abflug.
So ein Sprung in die unbekannte Welt ist für den Vogel wohl schon sehr aufregend. Ist der Sprung gewagt, flattern sie gleich zu Boden oder die Mutigeren schon mal ein, zwei Meter weiter weg.
Unmittelbar nach oder gleich während dem Sprung, scheisst jeder Vogel erst mal ab, was ja zu verstehen ist!
Da die Nestlinge mit kleinen, blauen Beeren gefüttert wurden und deren Kot folglich blaue Flecken hinterlässt, war jeder Landeplatz bestens zu erkennen. Nach der Landung schauen sie etwas verdutzt, geben ihre Rufe ab und fangen gleich mit ihren typischen Knicks-Bewegungen an. 

Muss ich hier raus?
Zu zweit geht es vielleicht besser?

Der Letzte wollte einfach nicht raus...
Am anderen Ausgang sieht es auch nicht besser aus.
Endlich...!
Der Nesthocker war wirklich kaum aus dem Nistkasten zu kriegen. Der Altvogel versuchte ihn mehrmals zu locken und musste sehr hartnäckig bleiben. Zwischendurch ging der Vogel mit seiner Beute kurz in den Nistkasten, gab diese aber nicht ab, sondern kam gleich wieder damit heraus und wartete in der Nähe.

In den ersten Tagen wurde mir klar, wie verwundbar diese kleinen Rotschwänze sind. Sie scheinen hilfloser zu sein, als andere mir bekannte Arten, welche gleich den Altvögeln nach fliegen.
So entdeckte ich immer mal wieder einen der Jungvögel irgendwo herum sitzend, darauf wartend bis er gefüttert wird. Auffällig war nun aber, wie lange die Jungvögel an einem Plätzchen ausharrten. Das konnte eine halbe bis fast eine ganze Stunde sein. Mit den Gefahren waren sie noch nicht vertraut. Flugtraining anstatt rum sitzen wäre die bessere Wahl gewesen! So sass ein Junges oft auf einer nahen Mauer, welche kaum einen Meter hoch war. Die fette Nachbarkatze hätte leichtes Spiel gehabt.
In der Nachbarschaft gibt es verdammt viele Katzen, zu viele! So konnte ich mehrmals beobachten, wie die Altvögel eine nahende Katze mit kapriolischen Flug-Manövern ablenkten. Das gelang ihnen zum Glück auch. Die Katzen zogen in ihrer Ehre gekränkt und mit gesenktem Kopf ab.
Von den Jungvögeln sitzt offenbar jeder an einem anderen Plätzchen, an welchen sie wohl eher zufällig gelandet sind. Sie werden dann von ihren Eltern gesucht und gefüttert. 

Hmmmm.... warten wir mal auf Futter

Dieser Kleine wartete geduldig auf einem kleinen Baum...

und machte nach der Fütterung einfach ein Nickerchen!
Sei zu hoffen, dass alle fünf den vielen Gefahren der ersten Flugwoche entgangen sind. Die Alt-Vögel haben sicher ihr Bestes gegeben!

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