Solartechnik im Outdoor-Bereich

Wer heute unterwegs ist, hat meistens auch elektronisches Equipment dabei. Smartfon, GPS, Kamera, Taschenlampe u.v.a. Bei längeren Touren stellt sich die Frage, wie man allenfalls leere Akkus wieder aufladen kann.
Am Gebräuchlichsten sind wohl Solarladegeräte. Um ein kleines Gerät mit wenigen Stunden Sonnenschein wieder aufzuladen, braucht es jedoch ein leistungsfähiges Solarpanel. Winzige Panels sind wenig praxisgerecht und eher ein «Spielzeug» für Leute mit viel Geduld.


Praktischerweise lassen sich die meisten Geräte mit 5V laden, da sie über eine USB-Ladebuchse verfügen. Daher macht es auch Sinn, etwa eine leistungsstarke Powerbank im Gepäck zu haben. So kann man Nachts und bei wenig Sonnenschein viele Kleingeräte laden. Eine Powerbank reicht meisten schon, um die Versorgungslücken unterwegs zu decken. 

Irgendwann muss jedoch auch die Powerbank wieder geladen werden. Wenn keine Steckdose vorhanden ist, kommt ein geeignetes Solar-Ladegerät in Frage.

Irgendwie erstaunen mich die hohen «Apotheker»-Preise bei gewissen Outdoor-Händlern. Die üblicherweise faltbaren Panels im Rucksack-Format erhält man dort ab 170.- SFR (5 Watt) bis 300.- SFR (10W) und natürlich gibt es auch noch Teurere. 
Die Geräte sollen dann Wasserdicht und Tropentauglich sein, was für diese Preise eigentlich zu erwarten ist.
Nun gut, who cares? Wer nicht in die Tropen geht oder eine Arktis-Expedition plant, der kann sich einiges sparen. Für was soll das Panel etwa wasserdicht sein? Will man damit tauchen? Bei Regen muss man sein Panel erstens gar nicht aufklappen und zweitens verursachen einige Regentropfen noch lange keinen Schaden.
Zudem sei gesagt, dass die meisten Solarzellen aus China stammen, ob teuer oder billig. China überschwemmt den Markt mit billigen Solarzellen. Die hohen Preise werden durch die Zwischenhändler verursacht, welche möglichst viel Gewinn machen wollen. 

Weiter werden Solarzellen etwa mit markigen Ausdrücken wie Triple Junction- oder Moth Eye-Technologie angepriesen, welche angeblich höchsten Wirkungsgrad und Solarertrag garantieren. Der alte Trick, dem Kunden einige Ausdrücke an den Kopf werfen, welche hochstehende und potente Technik vorgaukeln sollen! Allerdings sollte man sich hier auch wenig beeinflussen lassen.
Der Wirkungsgrad einer Solarzelle beträgt so grob zwischen 15 und 22%. Für diese Anwendung hier macht sich das noch nicht nennenswert bemerkbar, erst bei Gross-Anlagen. Sonniges Wetter ist für den Outdoor-Einsatz viel entscheidender und darauf hat man bekanntlich keinen grossen Einfluss.

Übrigens: Auf der Webseite betreffender Handelsfirma finde ich keine einzige verwertbare und reale Angabe zu deren «hochgepriesenen» Panels. Also wieder einmal 
pures Marketing-Blabla eines selbsternannten Solar-Spezialisten. Was sie eigentlich verkaufen, wissen diese Schwätzer offensichtlich nicht.
Diese Geschäftemacher schrecken mit ihren Hoch-Preisen allenfalls noch umweltbewusste Normal-Verdiener davon ab, sich ein Panel überhaupt anzuschaffen, weil sie glauben, für 50€ kriege man gar nichts Brauchbares. Jeder kann doch selber abschätzen, was sich für ihn lohnt. Der «normale» Durchschnitts-Outdoor-Mensch (falls es sowas gibt), welcher beim Trekking, Camping oder Outdoor-Abenteuer einige Kleingeräte oder sein Tablet aufladen möchte, ist mit folgend beschriebenen Solar-Ladegerät sicher gut bedient.






Ich empfehle ein Panel mit einer Leistung von mindestens 10 - 15 Watt anzuschaffen. Man muss stets mit Bewölkung rechnen, welche die abgegebene Leistung schnell drastisch reduziert. Mit solchen Panels erreicht man auch dann noch akzeptable Ladeströme.
Ist der Strombedarf kleiner, will man geringfügig weniger Gewicht mitschleppen, reicht eventuell ein 5W-Panel. Mit der 15W-Version ist man aber sicher besser bedient.



Dieses Panel erhält man bei Amazon bereits ab 50€. So wollte ich wissen, was diese taugen und bestellte eines.

Leistung und Verarbeitung überraschten mich zuerst einmal positiv. Das gefaltete Panel ist kleiner als ein A4-Blatt und etwa 25mm dick. Die Tasche wird per Velcro verschlossen gehalten und wirkt hochwertig. An zwei USB-Steckdosen, welche in innen liegender Tasche verstaut sind, können die Verbraucher angeschlossen werden.




Beiliegend sind auch vier kleine Karabiner, mit welchen das Panel an seinen Ösen irgendwo befestigt werden kann, bsw. am Rucksack.

Für den weiteren Test musste zuerst mal ein sonniger Tag abgewartet werden. Um eine Powerbank (ca 20Wh) zu laden, braucht es schon etwa vier Stunden Sonnenschein. So legte ich das Panel an einem schönen Nachmittag an ein sonniges Plätzchen. Der Akku war noch etwa 25% geladen. Als ich knapp drei Stunden später wieder schaute, war der Akku bereits voll geladen.
Die Ladeelektronik wird als intelligent bezeichnet und scheint den Ladestrom dem angeschlossenen Gerät anzupassen. Es ist doch immer wieder eine Freude, seine Geräte mit Strom von der Sonne zu tanken. 
Das Solar-Ladegerät hat mich bisher überzeugt und ich freue mich, es in diesem Sommer vermehrt einzusetzen und weiter zu testen. Weitere Ergebnisse werden allenfalls hier in diesem Post ergänzt.


Der «böse» Wolf und die «schlauen» Bauern aus dem Tal der Ahnungslosen

Ob ich da wohl zwei Wörter vertauscht habe? Der Wolf ist bekanntlich seit einigen Jahren wieder in der Schweiz vertreten. Da wo er gesehen wird, ist er oft nicht sehr willkommen. Die Meinungen über ihn können unterschiedlicher nicht sein. Meine Geschichte, welche ich hier erzähle, erlebte ich in einem Walliser Bergtal. Mit dem Tal der Ahnungslosen ist diesmal also ein eines im Wallis gemeint.


Es war Ende Jahr im Winter. Bei einem kurzen Spaziergang ausserhalb des kleinen Dorfes, fielen uns einige Leute auf. Mindestens einer davon spähte mit einem Fernglas in den Bergwald hinauf. Vielleicht waren da Gämsen, dachte ich.
Etwas später kam uns ein Pickup entgegen. Die Fahrerin stoppte abrupt, stieg aus dem Wagen, griff zu ihrem Feldstecher und suchte damit die Bergflanke ab. Irgendwas schien die Leute hier in Aufregung zu setzen.
Auf dem Rückweg war die kleine Menschengruppe immer noch da. Meine Freundin wollte nun fragen, was es zu beobachten gäbe? Sie fragte den Mann mit dem Feldstecher höflich und mit einem Lächeln, was man denn sehen könne?
Der Mann senkte darauf seinen Blick zu Boden, drehte sich ab und sagte nur: Ja, dass sei schwierig zu erklären!
Die anderen Personen grinsten blöd (ja, so war es!) und wandten sich ebenfalls, etwas verlegen von uns ab. Meine Freundin lächelte weiter und blieb stehen, aber keiner sagte ein Wort! Allgemeines Schweigen herrschte! Sind wir hier im Tal der Ahnungslosen, dachte ich. Eigentlich war mir aber schon lange klar, was die sehen! Gämsen konnten es kaum sein.
Okay, es gibt ja offenbar Leute, für welche Anstand und Respekt ein Fremdwort ist. Mehr als freundlich fragen kann man ja nicht. Also gingen wir weiter.

Einige hundert Meter weiter standen drei Männer, wohl Brüder, vor ihrem Bauernhaus. Einer schaute durch den Feldstecher. Auf dem Balkon standen weitere zwei Personen, eine davon ebenfalls mit Fernglas.
Diesmal versuchte ich es und sprach einen der Männer an. Auf meine Frage, was man sehen kann, antwortete er schlicht: Er wisse es nicht. Nein, es gäbe da nichts zu sehen!

Das war nun aber eine saublöde Antwort und diese blödsinnige Geheimnistuerei begann mich nun auch zu nerven!
Ich deutete mit meinem Finger auf den «Späher» daneben und sagte: Wieso schaut der dann durch den Feldstecher, wenn es da nichts zu sehen gibt? Ist da ein Wolf?
Der Mann war nun sichtlich baff, wurde fast rot. Er war wohl nicht der Schlauste, konnte aber wohl schwer lügen. Seine Unsicherheit war anzumerken und er musste eigentlich gar nichts weiter dazu sagen. Die Antwort hatte er mir bereits mit seinem Gesichtsausdruck gegeben.
Solche verschrobenen Hinterwäldner waren mir tatsächlich noch nie begegnet. Man musste sich wegen deren unfreundlicher und distanzierter Art sogar fragen, ob man in diesem Dorf als Tourist überhaupt willkommen sei?

Am nächsten Tag hörte man in den Lokalen schon mal das Wort Wolf. Etliche Touristen wussten es längst. Die Geheimniskrämerei einiger Schlau-Bauern konnte es nicht verhindern, im Gegenteil.

Bei einem weiteren Winter-Spaziergang auf der anderen Dorfseite, kamen plötzlich zwei Anwohner auf uns zu. Sie wollten uns ein Hirschrudel zeigen, welches auf einer Lichtung, oben im Bergwald zu sehen war. Ein grosses Fernglas wurde uns gereicht und genau erklärt, wo sich die Hirsche aufhalten.
Über unser gestriges Erlebnis, welches wir ihnen dann erzählten, mussten sie lachen. Diese freundlichen Anwohner haben für uns die Ehre ihres kleinen Dorfes gerettet. Zum Glück! 

Links dazu: 
Gruppe Wolf Schweiz
Kora