Biber-Nightlife

Biber sind hierzulande wieder vielerorts anzutreffen. Deren Spuren, angenagte Bäume, sind kaum zu übersehen. Um einen Biber tagsüber zu entdecken braucht es eher seltenes Glück.
Wenn man sich aber Nachts in einem Biber-Revier auf die Lauer legt, kann man schon welche sehen, so meine Feststellung.





Zufällig wurde ich bei einem nächtlichen Spaziergang auf Biber aufmerksam. Ein plötzliches lautes Platschen im Fluss erschreckte mich. Es klang, als ob jemand eine Arschbombe vollführte. Nur war dies zu nächtlichen Stunden und bei eisiger Kälte wohl kaum der Fall.
Später hörte ich etwas weiter vorne, wieder ein Klatschen. Als ich einige Zeit den Fluss im Mondeslicht beobachtete, entdeckte ich ein schwimmendes Tier, welches nach einigen Metern abtauchte.
Biber warnen einander offenbar durch kräftige Schläge mit ihrer Kelle auf das Wasser.
In der folgenden Nacht ging ich bei eisiger Kälte erneut an den Fluss und nahm diesmal mein Nachtsichtgerät mit. Leider ist ein brauchbares Nachtsichtgerät unerschwinglich. Diese «billigen» Dinger liefern dann auch eine eher bescheidene Bildqualität. Immerhin hat mein Gerät eine Video-Ausgangsbuchse, an der man ein Aufnahmegerät anschliessen kann. Hier folgt aber auch gleich das zweite Problem, muss etwas Passendes zuerst vorhanden sein. Eine Videokamera könnte evt. als Recorder dienen.
Mein digitaler Recorder ist zudem ein Macken-Gerät, welches sporadisch Aussetzer hat. Eine Verkabelung zwischen den Geräten kann mitunter störanfällig sein. Schliesslich ist man im Feld, es ist dunkel, man muss leise sein und sich unauffällig bewegen - nicht einfach da noch an den Geräten herum zu manipulieren.

Das dritte Problem ist, den Biber mit dem Nachtsichtgerät überhaupt zu erfassen. Diese Geräte haben einen sehr engen Blickwinkel. Wer schon einmal mit einem Fernrohr ein bestimmtes Ziel anvisieren wollte, hat eine Vorstellung davon.


Dank Mondlicht und Lichtquellen auf der anderen Fluss-Seite, konnte man die Biber von blossem Auge gut erkennen. Sie schwimmen lautlos knapp über dem Wasserspiegel. Fast wie Krokodile gleiten sie daher. Bevor man sie aber mit dem Nachtsichtgerät erfasst hat, sind sie meistens schon vorbei geschwommen.
Hatte man mal einen im Sucher, musste noch die Schärfe nachgestellt und die Helligkeit der IR-Beleuchtung angepasst werden.
Dass dies nicht immer auf Anhieb klappte, zeigt sich in meinen Aufnahmen. Alles in allem eine etwas mühsame Art und Weise der Beobachtung. Immerhin konnten einige Aufnahmen gesichert werden. Glücklicherweise hatte mein Recorder im richtigen Moment nicht versagt!
Die Farbveränderungen im Bild sind technisch bedingt, bringen aber teilweise etwas «Pop-Art» in die Szene.